Der Akku ist leer?

Zuversicht aufladen

„Der Akku der Zuversicht ist leer“, schrieb kürzlich das Handelsblatt. Und ich frage mich: Wer holt eigentlich das Aufladegerät?

In den letzten Wochen habe ich viele Gespräche geführt – mit Kolleg:innen, Unternehmer:innen, Führungskräften. Immer wieder höre ich: Frustration. Angst. Ohnmacht. Nicht laut. Eher leise, in Nebensätzen, hinter vorgehaltener Hand. Aber spürbar. Es fühlt sich an, als wäre unsere kollektive Energie auf Standby.

Vielleicht ist genau jetzt der Moment, innezuhalten. Uns zu fragen: Was trägt uns eigentlich? Was gibt uns Hoffnung – und was nährt unsere Zuversicht? Denn das ist nicht dasselbe:

  • Hoffnung heißt, dass es besser werden kann.
  • Zuversicht heißt, dass wir daran glauben, dass wir etwas tun können, damit es besser wird.

Was mir persönlich geholfen hat

In meiner eigenen schwersten Zeit – voller Zukunftsangst und Ohnmacht – waren es keine großen Pläne oder Strategien, sondern drei Dinge, die mir Kraft gegeben haben:

  • Das noch so kleinste schöne Detail wahrzunehmen: Die Sonne auf meinem Gesicht. Das Lächeln meines Sohnes.
  • Hinter der Angst etwas zu entdecken – ein Bild davon, wie es sein könnte, wenn ich hindurchgehe. Und die Hoffnung, später sagen zu können: „Ich bin froh, dass ich das durchgestanden habe – sonst wäre ich heute nicht hier.“
  • Vor allem: In Beziehung sein. Wahrhaftige Gespräche führen. Empathie spüren – bei anderen und bei mir selbst.

Sinn als Energiequelle

Ein sinnstiftendes Wofür kann helfen, dass unsere Akkus gar nicht erst so schnell leer werden. Es gibt Orientierung, inneren Halt – und richtet den Blick nach vorn, auch in schwierigen Zeiten. In meiner Arbeit mit Teams und Führungskräften erlebe ich häufig, wie eng emotionale Verunsicherung und berufliche Realität miteinander verknüpft sind. Unsicherheit, Druck und Erschöpfung wirken nicht nur individuell, sondern auch auf die Zusammenarbeit und Kultur in Organisationen.

Gleichzeitig sehe ich, wie viel Kraft entsteht, wenn Raum da ist für:

  • echte Begegnung
  • offene Gespräche
  • gemeinsames Sinnstiften
  • und kleine, konkrete Schritte, die wir selbst gestalten können

Ein klares Wofür schafft Fokus. Es hilft, zu erkennen, was wirklich wichtig ist – und was wir loslassen dürfen, weil es nicht mehr zu dem passt, wohin wir wollen.

Was wir jetzt brauchen

Was jetzt gefragt ist, ist kein blinder Optimismus – sondern ein ehrlicher Blick auf das, was uns trägt. Innehalten kann dabei helfen, die eigene Lage besser zu verstehen, neue Orientierung zu finden und Prioritäten zu klären. Denn gerade wenn der Akku leer ist, brauchen wir Verbindung – zu uns selbst, zu anderen und zu einem sinnvollen Wofür. Wenn wir gemeinsam reflektieren, echte Gespräche führen und klare Schritte entwickeln, entsteht neue Energie.

So entsteht Zuversicht – nicht durch Durchhalten, sondern durch bewusstes Gestalten.

Ob im Einzelcoaching oder in strategischer Zusammenarbeit mit Teams: Ich begleite Menschen und Organisationen dabei, Klarheit zu gewinnen, Prioritäten zu setzen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen.